Was ist das Last Planner System?

© Darstellung nach Place Strategy

Das Last Planner System (LPS ®) wurde von Glenn Ballard und Greg Howell entwickelt und soll die Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit bei Bauprojekten verbessern. LPS® verfolgt die Idee, dass wesentliche Planungen und Prozesse kollaborativ durch die Projektbeteiligten erarbeitet und für alle transparent dargestellt werden, sodass ein Geflecht gegenseitiger Zusagen entsteht. Probleme und Schwierigkeiten werden frühzeitig identifiziert und die Lösungsfindung wird beschleunigt. Dadurch können Behinderungen des Arbeitsflusses vermieden werden, was sich wiederum positiv auf die Zuverlässigkeit, Produktivität sowie Termintreue auswirkt.

Mehr und mehr Bauherren legen das LPS® als Standard in der Projektabwicklung fest, denn durch eine verstärkte Kollaboration und Kommunikation werden Probleme frühzeitig aufgezeigt und ein Gegensteuern ermöglicht. Das gesamte Projekt wird in einen kontinuierlichen Fluss gebracht, sodass Flaschenhälse und Wartezeiten verringert werden.

 Die Stufen des Last Planner Systems

1) Gesamtprozessanalyse:

Mit der Gesamtprozessanalyse (GPA) erhalten die Projektbeteiligten einen ganzheitlichen Überblick über das Projekt und seine Wertströme. Prozesse werden klar und verständlich definiert und visualisiert, wodurch Abhängigkeiten zwischen Gewerken transparent gemacht werden. Für ein gemeinsames Projektverständnis und kollaboratives Arbeiten werden interne und externe Kundenanforderungen gemeinsam definiert. Mögliche Risiken sowie Chancen und Verbesserungspotentiale werden durch LPS aufgedeckt und die Prozesse dadurch optimiert.

2) Meilenstein-/ Phasenplan

Aus der Gesamtprozessanalyse wird ein Meilenstein- und Phasenplan (MPP) abgeleitet. Dort sind wöchentliche Arbeitspakete visualisiert, welche in Phasen erarbeitet werden. Mit Hilfe einer Pull-Planung wird kollaborativ im Projektteam der Meilenstein- und Phasenplan für einen Zeitraum von 4-6 Monate erarbeitet. Der MPP wird dabei wöchentlich aktualisiert.  

3) 6-Wochen Vorschau

Aufbauend auf den Meilenstein- und Phasenplan, stellt die 6-Wochen-Vorschau (6WV), die nächste Detaillierungsstufe dar. Mit der 6WV erhalten die Beteiligten einen detaillierten und tagesgenauen Überblick über die anstehenden 6 Projektwochen. Die Gewerke können somit selbst auf Tagesebene Tätigkeiten, Abhängigkeiten, Ziele sowie benötigte Ressourcen definieren. Die Planerstellung und Durchführung von Anpassungen sind einfach und unkompliziert.

4) Wochenvorschau für die anstehende Woche

In der Wochenvorschau sind konkrete Details ersichtlich. Eine agile und effiziente Steuerung der Bauabläufe werden durch wöchentliche Lean Meetings ermöglicht. Mögliche Risiken können sofort identifiziert und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Das LPS® zeigt Abweichungen auf, bevor schwerwiegende Probleme entstehen. Somit kann präziser gearbeitet sowie Zeit und Kosten gespart werden.

5) Evaluation/ Kaizen

Als letzten Schritt wird die vergangene Woche evaluiert. Hierbei wird überprüft, welche der gegebenen Zusagen eingehalten wurden und aus welchen Gründen es zu Abweichungen kam. Diese Rückschlüsse dienen der optimierten Planung für die kommenden Wochen. Dabei werden Kennzahlen, wie z.B. der PPC (Plan Percent Complete) erhoben, die für eine schnellere und effizientere Arbeit sorgen. Das Last Planner System trägt aktiv zur kontinuierlichen Verbesserung (Kaizen) bei.

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